Aber mal im Ernst

Es gibt Tage an denen fühlt man sich einfach einsam, egal ob man in einer Klasse oder in irgendwelche andere Gruppen. Im inneren ist man immer allein.
Manchen Menschen merkt man es an. Sie haben leere Augen oder gehen mit gebückter Haltung durch den Tag. Andere sind Schauspieler und verdienen für ihre Darstellung des fröhlichen Menschen wirklich einen Oscar. Ich kann mich leider nicht dazu rechnen. Wenn es mir nicht gut geht gelange ich einen Strudel der Melancholie und der Selbstzweifel. Jede Macke an mir wir mir schmerzlich bewusst, jede Handlung und jedes Wort wird kritisch hinterfrag und was zurück bleibt ist ein Häufchen Elend, das sich mein ICH nennt.
Freunde sollten dann zu Stelle sein und einem helfen... aber das ist leider nur in Serien der Fall. Den in der Realität bin es, der alle aufbaut und für jeden ein offenes Ohr hat. Und wenn ich jemanden benötige bleibt nur die hässliche Fratze im Spiegel, welches mir weinend entgegen sieht. Vielleicht sollte ich einen Schlussstrich ziehen!

Naja, nach dem ich leider in letzter Zeit den Blog ziemlich vernachlässigt habe melde ich mich wieder zurück.

Momentan habe ich zwei kleine Umzüge hinter mir und ich muss sagen, man kommt rum in meinem Beruf, wenn man will. Allerdings gibt es manche Kollgen, die man am liebsten auf den Mond schießen würde. Vorallem wenn man an der Art und Weise wie man arbeitet nichts auszusetzen hat, dann wird man persönlich doof angemacht. Ich bin ein Mensch, der versucht authentisch zu sein und dann soll ich mir irgendwelche Sprüche verkneifen, nur weil mein Anleiter meint ich könnte mir in den nächsten Jahren mit meiner Lockerheit meinen Weg erschweren gar verbauen.
Aber jetzt mal im Ernst... will der mich verarschen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in fünf Jahren genau die selbe Person bin wie jetzt. Ich hoffe nur, dass ich immernoch versuche mir treu zu bleiben und das auch mit den Konsequenzen, die es mit sich bringt. Und nun muss ich mir eine eigen Beurteilung aus den Finger saugen... die mich nicht perfekt dastellt, obwohl alle meinen ich arbeite hervorragend und vorbildlich. Ich hab mir aber diese letzten 7 Tage vorgenommen die Klappe zu halten und alles in mich hineinzufressen, damit man sich denken kann ich hätte mich geändert. Auch wenn ich um der Norm gerecht zu werden, mir ein Magengeschwür einhandle.

Es ist ein Mittwoch an dem man feststellen muss, dass die ganze Woche noch vor einem liegt. Das kennt bestimmt jeder. Auf Arbeit herrscht das totale Chaos und man steht mitten drin und denkt:
Warum bin ich eigentlich hier und reite nicht auf einem Pony über den Bauernhof, wo meine Motivation nackt mit einem Cocktail in der Hand über die Wiese rennt???

Wahrscheinlich weil es einfach so Tage gibt. Aber mal im Ernst... wenn meine Motivation sich auch so verhalten würde wie meine lebhafte Phantasie, dann wäre ich 28 Stunden am Tag am Arbeiten, weil es einfach lustig ist. Aber Gott sei dank habe ich den Anspruch aufgegeben die Welt retten zu wollen. In der Klinik bin ich einfach Waschstraße und Patientenbespaßer... Irgendwie bin ich doch ein kleiner Held. Der Held des Alltages mit und ohne meine nackte Motiation, die sich jetzt hier im Blog breit gemacht hat.